Schafgarbe im Dezmeber

Letzte Woche habe ich auf einer sehr sonnigen Wiese an einem Südhang tatsächlich noch eine blühende Schafgarbe entdecken können. Bei uns am Hang kann man sie nun nur noch erkennen, wenn man ihre Blätter gut unterscheiden kann, von anderen. Da unser Hang auch mit Doldenblütlern übersät ist und diese mit Vorsicht zu genießen sind, sollte man, wenn man im Winter sammeln will, sich tatsächlich sehr sicher sein. Ich war versucht die Schafgarbe einzupacken, aber die stand mir dann doch zu nahe am Spazierweg und da das ein beliebter Hundeweg ist, habe ich sie stehen lassen.

Grundsätzlich gilt, nicht direkt vom Weg sammeln, außer es ist wirklich sehr abgelegen oder euer eigener und Hunde kommen nicht vorbei. Auch drauf achten ob Schafe auf der Wiese sind, auf der ihr sammelt … es bietet sich also immer an in der direkten Nachbarschaft zu sammeln, da man hier einfach gut weiß, was los ist. Sind Schafe länger als ein halbes Jahr her auf der Wiese gewesen, sollte es wieder gehen, davon Kräutlein zu holen.  Außerdem nicht direkt an viel befahrenen Straßen sammeln.

Des weiteren, außer ihr seid Profis, empfehle ich immer die Pflanzen zu beobachten. Entdeckt ihr Blätter auf der Wiese, die ihr nicht zuordnen könnt, schaut euch die Pflanzen in den nächsten Wochen immer wieder an. Was kommt für eine Blüte oder weiter oben wie entwickeln sich die Blätter da? Wie ist die Färbung? Verändert sich der Stängel? Wie sehen die Früchte aus? Erst mit der Zeit kann man sich dann sich sein, handelt es sich hier um den Kerbel, Fenchel, die wilde Möhre oder den Schierling zum Bsp. Das sind alles Doldenblütler, sehen sich unheimlich ähnlich und unterscheiden sich im laufe ihrer Vegetation schon sehr voneinander.

Aber was macht die Schafgarbe so besonders. Sie wird auch die Wimper der Venus genannt. Ihre jungen Blättchen sehen aus, wie Wimpern und ihre Eigenschaften macht sie einem Allroundtalent für alle Frauenthemen. Egal, welches Thema es um den monatlichen Zyklus geht, die Schafgarbe ist die Wahl Nummer eins dafür. Sie hat aber auch wohltuende, entkrampfende Eigenschaften für den Magen, regt den Gallefluss an und fördert damit die Verdauung. Jetzt in dieser Jahreszeit sie zu sammeln, ist nicht sinnvoll. Ihr findet ihre Blättchen noch, aber die Bitterstoffe haben sich zurück gezogen. Die ätherischen Öle der Schafgarbe machen sie auch zu einem wunderbaren Räuchermittel, was einem umhüllt und fortträgt. Früher haben Frauen gern damit orakelt oder sich für die Einsicht, Schafgarbe an den Schlafplatz gehangen.

Die Schafgarbe zeigt sich mir in sehr unterschiedlich. Je nach Thema, kommt sie als fast feenhaftes Wesen ganz sanft und leicht. Sie beflügelt dann und  hebt die Grundstimmung. Aber auch als altes Mütterchen umsorgend und umarmend kann sie sich geben. Wärme und Ruhe schenken, sich geborgen und gehalten fühlen. Und schließlich hat sie ein keckes, ja fast freches bubenhaftes Wesen bei sich. Der den Spass rauskitzelt, hier gibt sie wieder neuen Mut, auch mal etwas frisches zu wagen, etwas forsch und fröhlich zu sein. Jede Anwendung von Schafgarbe hat seine eigene Energie:

  • der Extrakt…
    • ist rot und warm, intensiv arbeitend.Ich würde ihn bei Infekten nehmen.
  • der Tee…
    • ist erdig, beruhigend, entspannend auf vielen Ebnen, körperlich, geistig und emotional.
  • das Hydrolat….
    • ist leicht, beschwingend, die Energie ist blau/grün… für äußerliche Anwendungen hervorragend auch bei Prellungen und Wunden. 
  • das Öl…
    • ist sehr intensiv, hier würde ich nur ganz wenige Tropfen nehmen, grundsätzlich kann das Öl alles andere auch, aber was ich wahrnehme ist besonders das verbinden mit sich selbst, das Öffnen des Geistes, das Wahrnehmen der Intuition wird mit dem Öl erleichtert. Es kann einen Zugang öffnen.
  • Räucherung…
    • ist eine Umarmung, ein Fallenlassen, Abstreifen von Sorgen und Ängsten.
  • Energetisch….
    • ja Pflanzen können wir auch in unserem Energiefeld tragen, hier wirkt die Schafgarbe stabilisierend, ausgleichend auf Stimmungsschwankungen und kitzelt mit dem Bubenhaften das Keke in uns hervor.
  • Salat/Kräuter…
    • die Bitterstoffe tun gut für unsere Verdauung, eine ganz dunkelgrüne Kraft, frisch, erleichternd

Viel Spass beim Entdecken!

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